art but fair
„Faire Arbeitsbedingungen in den darstellenden Künsten und der Musik“, eine Studie von Maximilian Norz. Die sogenannte „art but fair Studie“ gibt HIER zum Download.

art but fair ist der Name einer von mir gegründeten internationalen Bewegung, die faire Arbeitsbedingungen sowie angemessene Gagen in den Darstellenden Künsten und der Musik zu erreichen sucht. Die Organisation bestand zunächst aus drei untereinander koordinierten, gemeinnützigen Vereinen in Deutschland, Österreich und in der Schweiz, die 2021 zum Verein „art but fair international e. V.“ mit Sitz in Hamburg fusionierten. Die Bewegung ist aus einer von mir am 19. Februar 2013 gegründeten Kultur-Initiative hervorgegangen.
Die Facebook-Seite „Die traurigsten & unverschämtesten Künstlergagen und Auditionserlebnisse“ stieß bei darstellenden Künstlern rasch auf große Resonanz. Künstler aller Sparten begannen ihre Erlebnisse zu veröffentlichen, mit einem Fokus auf die Arbeitsbedingungen, wonach ein Großteil der Künstler ein finanzielles Auskommen allein aus künstlerischer Tätigkeit trotz jahrelanger Ausbildung und entsprechender Qualifikation nahezu unmöglich sei. Erste Medienberichte über die „Künstler-Klagemauer“ erschienen in der Berliner Zeitung und in der Frankfurter Rundschau.
Unterstützung erhielt die Facebook-Seite im März 2013 durch die österreichische Mezzosopranistin Elisabeth Kulman, die Missstände in der „Oberliga“ des Kulturbetriebs öffentlich machte. Namentlich kritisierte sie die ersatzlose Streichung der Probengelder bei mehrwöchigen Opernproduktionen der Salzburger Festspiele durch Intendant Alexander Pereira, enge Termindispositionen ohne Rücksicht auf die körperliche Belastbarkeit der Sänger, Inkompetenz und Korruption bei den Entscheidungsträgern etc. Als sie am 16. März 2013 die Künstler zur „Revolution“ aufrief, griffen viele Medien das Thema auf (bspw. Opernnetz, Salzburger Nachrichten, Die Welt, Wiener Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Profil, Kurier, Artsjournalblog „Slipped Disc“, ORF, BR, WDR, und NDR).
2015 initiierte die Vereinigung die Studie „Faire Arbeitsbedingungen in den Darstellenden Künsten und der Musik?“ von Maximilian Norz, die im Mai 2016 veröffentlicht wurde. Eine „Untersuchung zu Arbeitsbedingungen, Missständen sowie Vorschlägen, die zu besseren Arbeitsbedingungen beitragen können“, durchgeführt von der Hans Böckler Stiftung in Zusammenarbeit mit der Kulturpolitischen Gesellschaft e. V. und art but fair e. V. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass eine Selbstverpflichtung zwar „zur Bewusstseinsbildung hinsichtlich der Bedeutung fairer Arbeitsbedingungen beitragen“ kann, ansonsten aber „wenig Potenzial [besitzt], die Akteursgruppen dazu zu motivieren, ihre Möglichkeiten zur Milderung der Missstände in den Arbeitsbedingungen der Künstler wahrzunehmen.“ Die Studie schlägt daher drei alternative Instrumente vor, diese Ziele zu erreichen: Kollektive Interessensvertretung, Gütesiegel und Konditionierte Kulturförderung.