Athanasius ist ein musikdramatisches Werk von Robert Schmaler (Komposition), Andreas Eckert (Arrangements), Johannes Maria Schatz und Evelyn Haschke (Buch & Texte) in drei Akten. Die Handlung spielt in einem fiktiven Zauberreich, in dem der reisende Musiker Athanasius das Dorf Gwenlon vor dem bösen Magier Alran retten muss.
Athanasius war ursprünglich ein Jugendprojekt des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Görlitz und der Jugendbildungsstätte Neuhausen zum Milleniumwechsel im Jahr 2000. Die Presse urteilte:
„Kultureller Höhepunkt in der Lausitz“
„Begeistert zeigten sich auch Vertreter der brandenburgischen Landesregierung, die die Aufführung erlebten: "Was die Sänger, Musiker, Masken- und Kostümbildner sowie die Bühnenarbeiter, Licht- und Tontechniker hier leisten, lässt sich durchaus mit professionellen Produktionen messen."
Bilder der Uraufführung
Tracks der Studio-CD
Programmheft der Uraufführung (PDF)
Inhalt
Erster Akt
Das kleine Dorf Gwenlon wurde vor vielen, vielen Jahren vom bösen Magier verzaubert. Seinen Bewohnern wurde die Fantasie gestohlen mit der Alran sein wirres Zauberreich aufbaute. Athanasius, ein wandernder Musiker, gelangt unvermittelt in das Dorf. Er möchte so schnell wie möglich weiterreisen, weil ihm alles trist und öde vorkommt. Doch unerwartet lernt er Coletta kennen, in die er sich sofort verliebt. Sie bittet ihn das Dorf zu erlösen. Athanasius zieht sich von Selbstzweifeln geplagt in den naheliegenden Wald zurück und flötet vor sich hin. Seine Melodien scheinen plötzlich Gestalt anzunehmen, denn es erscheinen zunächst kleine Waldgeister und schließlich sogar Siluin, die Königin des Waldes. Sie gibt Athanasius wichtige Ratschläge im Kampf gegen den bösen Magier. Den noch immer zweifelnden Helden führt sie zu Eichbart einen uralten Baum-Menschen. Der überzeugt Athanasius letztendlich, das Dorf Gwenlon zu befreien. Von den Waldgeistern wird er zu dem nahe gelegenen Waldsee geschoben, das Tor zu dem gefährlichen Reich Alrans. Entschlossen steigt Athanasius in das kühle Nass und verabschiedet sich von seinen hilfreichen Freunden.
Zweiter Akt
In Alrans Welt lernt der Held einen lieben Gnom namens Gimli kennen. Sie brechen zusammen auf, das Schloss Alrans zu suchen. Je länger sich Athanasius aber im Reich Alrans befindet, desto mehr verliert auch er seine Fantasie. Alran sendet darum Lilith aus, seine gefährlich schöne Gefährtin. Die erscheint Athanasius in der Gestalt Colettas. Nur durch Gimlis Hilfe durchschaut der Held das böse Spiel. Sie nimmt ihm jedoch die Sanduhr ab, durch die er immer genau zu weiß, wie lange er noch Fantasie besitzt. Lilith versucht ihn ein zweites mal aufzuhalten und bezirzt ihn diesmal mit ihren eigenen weiblichen Reizen. Noch einmal gelingt es Gimli, Athanasius aus den Fängen Liliths zu entreißen. Lilith ist hin- und hergerissen von Leidenschaft und gekränktem Stolz. Die Freunde gelangen schließlich zum Schloss und werden wider erwarten freundlich empfangen. Alran lädt zu einem üppigen Mahl und gibt sich gastfreundlich. Athanasius fordert die Freiheit Gwenlons, während Lilith immer unverblümter mit ihm flirtet. Alran platzt voller Eifersucht der Kragen. Er legt einen Zauber auf das gesamte Schloss und verschwindet zusammen mit seiner Gefährtin. Gimli rät dem Helden, die Zuneigung Liliths auszunutzen, um den bösen Magier zu besiegen. Athanasius erhält nach falschen Liebesschwüren tatsächlich ein Amulett von ihr, das ihn vor Alrans Zaubersprüchen schützt. Als der wieder mit der abgelaufenen Sanduhr erscheint und die Flöte von Athanasius einfordert, weil seine Fantasie nun ihm gehöre, beginnt der kluge Musiker zuerst noch zögerlich, dann immer virtuoser auf der Flöte zu spielen. Alran hat keine Macht mehr über ihn. Mit schrecklichen Flüchen gehen er und sein Reich schließlich zu Grunde. Leider bedeutet das aber auch das Ende Gimlis, der ein Wesen Alrans war. Liebevoll nimmt Athanasius Abschied von seinem Freund, während kleine Sonnenblumenkinder kommen, um Gimli abzuholen.
Dritter Akt
Athanasius und Lilith gelangen durch den See zurück in die reale Welt, während die Waldgeister wieder erscheinen. Als der Held zu Coletta zurückeilen möchte, begreift Lilith, dass sie nur ein Spielball war. Böses ahnend schickt Siluin ihre Waldgeister aus, um für den Helden das Schwert der Gerechten herbeizuschaffen. Voller Eifersucht kündigt Lilith an Athanasius zu erschlagen. Gerade noch rechtzeitig erscheinen die Waldgeister mit dem Schwert, doch kann Athanasius die schwere, unhandliche Waffe nicht führen. Als Lilith zum Todesstoß ausholt, greift Eichbart plötzlich in das Geschehen ein und verbannt sie in das Reich des Vergessens. Die Einmischung Eichbarts hat allerdings auch seinen Tod zur Folge. Er weissagt, dass an seiner Stelle ein neuer Baum wachsen würde, um Recht und Gerechtigkeit im Wald zu sprechen. Tränenreich nimmt Athanasius Abschied bevor er endgültig nach Gwenlon zurückkehrt. Das Dorf und seine Bewohner sind tatsächlich befreit und können ihre Fantasie wieder nutzen. Mit einem rauschenden Fest wird der Held gefeiert. Athanasius und Coletta schwören sich ihre Liebe während ihm unter den Dorfbewohnern ein Mädchen auffällt, das fast so aussieht wie Gimli.
Die Songs
Erster Akt
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Meine Welt
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Wir sind allein
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Nur weg von hier
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Du schönes, sonnengleiches Fräulein
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Aufzug der Waldgeistern
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Alran jetzt besiegen
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Meine Blätter singen
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Wünschen dir viel Glück
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Ich habe Mut
Zweiter Akt
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Ich biete dir Geleit
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Lilith schick’ ich
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Mein Herz ist so erfüllt von dir
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Wandern nun zusammen
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Unsre Kräfte wir verbinden
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Was fühl’ ich
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Kommt her ihr Freunde
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Auch dich nicht
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Vorbei, der Zauber ist gebrochen
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Himmel voller Traurigkeit
Dritter Akt
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Hattest wohl viel Glück
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Zwerglein eile
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Schwarze Rosen
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Der Bann ist gesprochen
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Regen
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Kommt nun herbei
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Mir fehlen Worte
Besetzung der Uraufführung
Am 11. August 2000 fand die Uraufführung in Neuhausen/Spree Brandenburg statt.
Athanasius: Alexander Ziebart; Coletta: Katja Kunze; Lilith: Antje Schott; Alran: Winfried Langner; Gimli: Raphaela Poltermann; Siluin: Michaela Güttler; Eichbart: Catrin Engel; Waldgeister: Christiane Schulz, Johannes Michank, Viktoria Sawicki, Tobias Grabowski.
Produktion: Johannes Maria Schatz; Inszenierung: Judith & Esther Kittan; Musikalische Leitung: Robert Schmaler; Choreographie: Anna Elsner; Bühnenbild: Rudolf Schulze & Eckehard Schicketanz; Kostümbild: Susanne Adam; Maskenbild: Michaela Dedek; Ton- und Lichtdesign: Andreas Eckert.